Spätestens seit der Eröffnung des Runderneuerungswerks in Wittlich 2010 setzt Goodyear Dunlop in Europa neue und deutliche Akzente in Bezug auf sein Nutzfahrzeugreifengeschäft. Grégory Boucharlat, seit vergangenem September bei Goodyear Dunlop EMEA Director Retread Operations, erläutert im Interview mit der NEUE REIFENZEITUNG die dahinter stehende Strategie und inwiefern man sich durch den Wettbewerb von importierten Reifen aus Fernost herausgefordert sieht.
Dieser Beitrag ist in der jüngsten Ausgabe unserer Runderneuerungsbeilage Retreading Special erschienen, die hier auch als E-Paper erhältlich ist.
NEUE REIFENZEITUNG:
Wie Zahlen der ETRMA belegen, hat sich der europäische Runderneuerungsmarkt zuletzt nicht gerade gut entwickelt. Wie sehen Sie die allgemeinen Entwicklungen?
Grégory Boucharlat:
Runderneuerte Produkte stehen immer noch für einen großen Anteil der Lkw-Reifenmärkte in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Allgemein gesprochen sehen wir die Runderneuerung als einen wichtigen Faktor, um die Wirtschaftlichkeit einer Flotte zu maximieren, indem wir dort Kosten und auch den CO2-Ausstoß minimieren. Ein professionelles Reifenmanagement inklusive Runderneuerung und Nachschneiden zahlt sich für Flottenbetreiber aus, denn sie steigern die Profitabilität. Zusätzlich ist die Runderneuerung, ob nun als Heiß- oder als Kaltrunderneuerung, ein wichtiger Faktor, um Rohstoffe und Ressourcen zu schonen; sie spart also Ressourcen und schont die Umwelt. Das liegt daran, da die Runderneuerung eben weniger Ressourcen und Rohstoffe verbraucht als die Neureifenproduktion.
